Crater Lake in Oregon – was für ein Blau!
21 08 2011Vor ca. 7.700 Jahren ist in Amerika ein Berg verloren gegangen. In einer gewaltigen Eruption, fast 100 mal so stark wie die des Mount Helen, ist der gewaltige Mount Mazama Vulkan im südlichen Oregon ausgebrochen und danach eingebrochen. Die Mythen der hiesigen Ureinwohner sind voll von diesem Ereignis. Aber der Verlust lässt sich verschmerzen, denn der gigantische Krater auf 2.300 m Höhe hat sich über die Jahrhunderte mit Regen und Schmelzwasser gefüllt und entstanden ist ein riesiger und traumhaft blauer See ….
Der Kratersee ist fast kreisrund und hat einen Durchmesser von 10 km. An seiner tiefsten Stelle ist er fast 600 m tief und somit der tiefste See der USA und einer der tiefsten weltweit. Umgeben ist er von einem bis zu 600 m hohen Kraterring, so dass es (fast) unmöglich ist, an das Wasser heranzukommen. Die ersten Goldsucher und Forscher, die diesen See nach endlosen Mühen erblickt haben, waren überwältigt. Und es begann ein jahrelanger Wettstreit, wie dieses einmalige Gewässer denn nun heißen soll: Lake Blue, Lake Deep Blue, Mysterious Lake oder Lake Majestic waren zeitweilige Lösungen, durchgesetzt hat sich am Ende der „Crater Lake“, was sicherlich auch am besten passt.
Wir haben den Lake auf der gut 50 km langen Rim-Road (hallo Peter und Tina ) eineinhalb mal umrundet, sind phasenweise den Rim-Trail entlang gewandert und haben traumhafte Aussichten und Einblicke genossen. Die Schönheit des Wassers, das bis auf das Blau alle anderen Spektralfarben einfach verschluckt, ist unglaublich; und bei ruhigem Wasser gibt es fantastische Spiegelungen.
Eine Besonderheit ist Wizard Island, sozusagen ein Vulkan im Vulkan. Vor knapp 7.000 Jahren ist der Vulkan nämlich noch mal ausgebrochen, und mitten im Kratersee hat sich ein kleiner Vulkankegel erhoben, die heutige Vulkaninsel Wizard Island.
Ein weiteres beliebtes Photomotiv ist das „Phantom Ship“, eine skurrile Felsformation mitten im Wasser, die durch gegenläufige Lavaströme entstanden ist und wie ein Schiff aussehen soll. Auf uns hat das eher wie eine mittelalterliche Kathedrale gewirkt.
Übrigens liegt da oben immer noch kräftig Schnee. Nicht flächendeckend, aber doch soviel, dass noch einigen kleinere Straßen gesperrt sind. Die östliche Rim-Road wird in der Regel erst im Juli freigegeben und im September schon wieder geschlossen. Da haben wir mehr oder weniger aus Zufall den richtigen Zeitpunkt erwischt. Im Winter donnern hier dann die Snow-Mobile durch und Winterurlauber wärmen sich am gemütlichen Kaminfeuer der „Crater-Lake-Lodge“.
Das Symboltier des Parks ist übrigens „Clarks Nutcracker“, ein mittelgroßer und ziemlich lauter Jay (Häher). Bisher hatten wir auf unserer Reise nur wenige Nutcracker gesehen (weil keine Bäume :-)), am Crater Lake waren diese pfiffigen Vögel omnipräsent und haben insbesondere die japanischen Touristen mit ihren frechen Betteleien verzückt.
Ein Lied über Crater Lake werde ich wohl nicht schreiben, „Blue Bayou“ gibt es ja schon. Aber zum Abschluss will ich Euch eine der Legenden der Klamath Indianer über die Entstehung des Sees erzählen:
Coyote in Love with a Star – the story of Crater Lake
In the days when Coyote was a spirit and friend of Man, they were cousins and talked together.
Coyote loved the night. He would sit and watch the stars. He was in love with one large Star, who was more beautiful than the moon. He talked to her as she walked across the sky each night. She said nothing.
Coyote grew crazy for the Star. He saw that she came close to a certain mountain peak and he thought he could go there and touch her. He traveled as fast as he could. It was a long way, he became even tired, yet he went on.
He was waiting that evening when he saw her walking across the sky. Now he could see she was dancing. All the stars were. When she came close Coyote begged her to reach down her hands so he could touch her. She did and took his paws in her hand and danced Coyote into the sky.
Slowly they danced higher and higher way above the mountains. Coyote got dizzy. It became bitter cold. Coyote looked down and fear grabbed his heart. He begged the Star to take him back to earth. At the top of the sky Star let go of Coyote. He fell for one whole moon and when he struck earth he knocked a great hole in it. His blood turned to water and made a lake. The people called it Crater Lake.
When the Coyotes talk to the Stars at night, they are scolding the star that killed their father.
Summary for our American friends:
7,700 years ago the continent of North America lost a mountain. A vulcano called Mount Mazama erupted and collapsed into itsself. The legends of the natives are inspired by this dramatical event. The giant crater then filled with rain and melted snow. At 1,943 feet deep the Crater Lake now is the deepest lake in the United States and one of the deepest in the world. And it is amazingly blue …
Oh, was für ein unglaublich wunderschönes Blau! 🙂
…und die Klamath-Geschichte gefällt mir auch sehr gut.
ich habe ja schon viele schöne Fotos in eurem Blog gesehen. Dieses Blau erschlägt mich, einfach grandios. Die erklärungen dazu sind wie immer ‚excellent‘.
Morgen ab 14.00 Uhr wird die Fuldabrücke wieder geöffnet, d.h. die gefühlten täglichen 10000 Autos fahren nicht mehr an eurem Haus vorbei. Seid froh, daß ihr dies nicht erlebt habt.
Liebe Grüße
Joachim
Was für ein Blau, wahrhaftig so etwas habe ich noch nie gesehen….das ist wirklich wunderschön und so erstaunlich….was ihr alles zu sehen bekommt…
ich habe grade bei Wikipedia gelesen, dass es weder Zu- noch Abflüsse gibt und sich das Wasser alle 250 Jahre komplett austauscht….und trotzdem ist die Wasserqualität die beste in ganz Amerika.
Das ist bestimmt so ,weil die Ufer kaum betreten werden können…
Ich freue mich, dass ihr beim Fahren und Wandern mal wieder an uns gedacht habe 😉 Das Phantom Ship sieht absolut klasse aus und die beiden Urlauber lächeln mich auch so gutgelautn und erholt an….sehr nett.
Liebe Grüße
Tina